Ein perfektes Wochenende erlebten die Spielerinnen des TSV Essel am 10. und 11. September in Unterhaugstett im Nordschwarzwald. Alles schien an diesen beiden Tagen zu passen. Das Wetter, das Spielglück, die Fans, das Team, die Stimmung und natürlich der Glaube an die eigene Stärke. Und so kam es zu der großen Überraschung: Der TSV Essel bezwingt im Endspiel den Nachbarn und Favoriten aus Wangersen mit 2:0 (11:9 und 14:12) Sätzen und wird Deutscher Meister der weiblichen Jugend 14.
Nach dem Endspiel dauerte es ein wenig, bis den Mädels bewusst wurde, was sie da gerade geschafft hatten. Erst als sie bei der Siegerehrung später ganz oben auf dem Treppchen standen wurde ihnen bewusst, was da gerade passiert war. Sie hatten soeben den 9. Deutschen Meistertitel nach Essel geholt und sich damit einen Eintrag in die Geschichtsbücher gesichert.
Dabei fing das Ganze am Samstag mit viel Nervosität an. Gegen den TV Bretten aus Baden taten wir uns anfangs sehr schwer. Erstes Spiel, unbekannter Gegner. Mit sehr viel Mühe konnten die Mädels den ersten Satz mit 15:14 Punkten in der Verlängerung nach Hause bringen. Und sie haben im ganzen Satz nur einmal geführt. Damit war der Bann so ein wenig gebrochen. Alle Spiele wurden danach ohne Satzverlust gewonnen und damit standen wir schon im Halbfinale.
Dort sollte mit dem VfL Kellinghusen ein unangenehmer Gegner warten. Aber wir konnten uns der Schlagkraft der Hauptangreiferin aus dem Norden gut erwehren und kamen selbst immer besser ins Spiel. In kritischen Phasen blieb die Mannschaft ruhig und geduldig und wartete auf ihre Chancen. Und die kamen. Als wir den ersten Satz mit 12:10 knapp für uns entscheiden konnten, war die Gegenwehr gebrochen. So gewannen wir auch dieses Spiel mit 2:0 Sätzen (12:10, 11:6) und standen im Endspiel. Unser Ziel, eine Medaille zu holen, hatten wir schon erreicht, nun folgte die Kür.
Im Endspiel ging es ausgerechnet gegen unseren Kreisnachbarn aus Wangersen. Auf der Norddeutschen Meisterschaft hatten wir noch das Nachsehen. Aber an diesem Sonntag sollte es anders kommen. Angepeitscht von den zahlreichen und vor allem lautstarken Fans wuchs die Mannschaft noch einmal über sich hinaus. Der Wille, dieses Spiel hier und heute zu gewinnen, war einfach so groß, dass der MTV Wangersen das Nachsehen hatte. Auch wenn das Ergebnis in den Sätzen knapp war (11:9, 14:12), so hatten wir dennoch nie das Gefühl, dass unsere Mädels das Spiel noch aus der Hand geben.
Selbst die Wangersener sagten später, dass wir dieses Finale verdient gewonnen haben. Und so dürfen sich Sophie Seba, Lucy Güldenhaupt, Sarah Bardenhagen, Lina Schomaker, Valea Meyn und Mara Bartsch fortan Deutsche Meisterinnen nennen. Wir freuen uns alle sehr. Wir hatten zwei sehr schöne Tage in Unterhaugstett und haben dem TSV Essel einen weiteren Titel zum 100-jährigen Jubiläum beschert. Mehr geht nicht. Vielen Dank auch an die beiden Trainer Kathrin und Marco Bartsch für ihren Einsatz und an die Eltern, die uns begleitet haben und immer für eine begeisternde Stimmung gesorgt haben. Und vielen Dank natürlich an das Team, dass uns diese zwei Tage durch hervorragende Leistungen erst ermöglicht hat. Und nun drücken wir am kommenden Wochenende der weiblichen U18 und der männlichen Jugend 12 ebenfalls ganz fest die Daumen, dass auch sie ihre ersehnte Medaille bekommen.