Mit einem echten Paukenschlag endeten am vergangenen Samstag die Norddeutschen Meisterschaften der männlichen U12 in Oldendorf/Celle. Die Mannschaft von Trainer Marco Bartsch errang in der Endabrechnung den 3. Platz und qualifizierte sich erstmals für eine Deutsche Meisterschaft.
Es war exakt 17.04 Uhr Ortszeit als der Jubel bei den Spielern und Fans vom TSV Essel keine Grenze mehr kannte. Denn mit einer kurz geschlagenen Angabe wurde der letzte entscheidende Punkt im Spiel um Platz 3 ergattert und der 2:0 Sieg gegen den ruhmreichen TSV Hagen 1860 perfekt gemacht. Und mit diesem Triumph qualifizierte sich die so junge Mannschaft (2 Stammspieler gehören immer noch in die männliche U10) zum ersten Male in ihrer noch jungen Laufbahn für eine Deutsche Meisterschaft.
Doch der Weg dorthin war steinig und schwer. Das Teilnehmerfeld war mehr als ausgeglichen, jedes einzelne Team glänzte durch Ballsicherheit. Das Auftaktspiel gegen den TV Brettorf verloren die Geestländer knapp, aber verdient, mit 9:11 und 11:13 Punkten und stand damit schon vor dem zweiten Gruppenspiel gegen den Hammer SC unter Druck. Doch dass die Jungs trotz ihres Alters auch mit solchen Situationen umgehen können, zeigten sie eindrucksvoll. Klar mit 2:0 Sätzen gewann man die Partie und brauchte im letzten Gruppenspiel noch einen Satz, um das endgültige Weiterkommen zu sichern. Und die Chance ließ sich die Mannschaft um Schlagmann Tim Schomaker nicht nehmen. Gleich Satz 1 gewann man mit 11:8 Punkten und war damit schon Gruppenzweiter. Trainer Marco Bartsch beförderte für den zweiten Satz mit Mathis Tietjen, Finn Dede, und Lucas-Alexander Sievers gleich 3 frische Kräfte aufs Spielfeld. Und diese drei neuen Spieler kämpften mit Mittelmann Hennes Pape und Schlagmann Paul Nitt bis zum Umfallen und verloren nur knapp mit 9:11 Punkten. Auf Grund dieser tollen Leistung war der zweite Gruppenplatz gesichert und ein Mitkonkurrent mit dem TuS Wickrath aus dem Turnier geflogen.
Im Viertelfinale musste man dann gegen den niedersächsischen Mitstreiter aus Diepenau spielen. Auf Grund der Ergebnisse von der Landesmeisterschaft und den bisher gezeigten Leistungen waren die TSV-Jung zum ersten Male in der Favoritenrolle. Und damit kamen die Jungs überhaupt nicht zu recht. Schnell lag man mit 1:4 / 2:6 und 4:8 Punkten zurück, bekam überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel. Erst eine Auszeit und die Umstellung auf das U-System brachte den Gegner aus dem Tritt. Die „Essler Kampfmaschinen“ holten Punkt um Punkt auf und gewannen den ersten Satz mit 12:10. Dadurch war die Moral der Diepenauer gebrochen und ohne große Probleme zog man mit einem 11:6 Sieg ins Halbfinale ein.
Jetzt hatte man also zwei Chancen, sich für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren. Die erste war das Halbfinale gegen den Gastgeber aus Oldendorf/Celle. Doch hier musste man schnell anerkennen, dass der Gegner an diesem Tage eine Nummer zu groß war. Nach wenigen Minuten lag man schon mit 1:5 Punkten zurück, konnte zwar beim Stande von 10:10 in die Satzverlängerung gehen, doch irgendwie war der MTV in der Spielanlage einen Schritt druckvoller und konsequenter. So verlor man Satz 1 mit 10:12 und war in Satz 2 chancenlos.
Doch das große Spiel um Platz 3 wollte man sich nicht aus den Händen nehmen lassen. Gegner war der TSV Hagen 1860, der die gesamte Norddeutsche Meisterschaft durch eine sehr sichere Spielanlage glänzte. Doch von Beginn an zeigten die TSVer, dass man mit aller Macht nach Leipzig will. Die Abwehr stand mit Bennet Jahr und Paul Nitt bombensicher, das Zuspiel wurde überragend von Hennes Papa/Finn Dede und Mika Bartsch vorgetragen und Tim Schomaker punktete somit immer wieder mit kurz geschlagenen Bällen. Über eine 6:0 Führung sicherte man sich den 1. Satz mit 11:5. Zwar gestaltete sich das Spiel im zweiten Satz etwas ausgeglichener, dennoch waren die Grün-Schwarzen immer einen Tick wacher und druckvoller. Beim Stande von 10:5 Punkten war es dann Mika Bartsch vorbehalten, mit einer kurz geschlagenen Angabe den 11:5 Sieg perfekt zu machen.
Der Jubel kannte beim Trainerteam, Spielern und Eltern keine Grenzen mehr. Die La-Ola-Welle schwappte durch die Fans ,und die Spieler genossen das Bad in der Menge, so sehr überwog die Freude über das Erreichte.
Trainer Marco Bartsch konnte sein Glück noch eine Stunde später nach der Siegerehrung nicht fassen: „Wir wussten schon, dass wir uns nicht abschlachten lassen würden, aber dass diese Meisterschaft so einen Ausgang nimmt, war nicht unbedingt zu erwarten. Meine Jungs waren sehr aufgeregt, denn sie hatten noch nie eine NDM gespielt. Umso schöner, wie sie die Aufgabe gemeistert haben. Auch wenn wir nicht immer den besten Faustball spielen, die Jungs kämpfen bedingungslos um jeden Ball. Dieses rechne ich der Truppe ganz hoch an. Das heute ist der Erfolg vom Teamspirit, wo jeder Einzelne sich hervorragend in die Gruppe eingebracht hat. Mein Dank gilt auch den Eltern, die uns phasenweise lautstark unterstützt haben und so dazu beigetragen haben, dass wir auch die brenzligen Situationen meistern konnten. Wir fahren ohne irgendwelche Ziele zur DM nach Leipzig. Wir freuen uns sehr, dass wir dabei sind und vollen die 3 Tage einfach nur genießen und den nächsten Schritt in unserer Entwicklung machen. Doch klar ist auch, dass wir auch dort mit unserer unbekümmerten, kämpferischen Spielweise überzeugen möchten“.
Folgende Spieler waren im Aufgebot: Tim Schomaker, Mika Bartsch, Bennet Jahr, Hennes Pape, Paul Nitt, Mathis Tietjen, Flyn Brunkhorst, Lucas-Alexander Sievers, Finn Dede.